Das Gebiet Chleigrüt soll renaturiert und zu einem Naturerlebnispark und Naturschutzgebiet werden. Es entsteht eine einzigartige Landschaft zum Thema Fluss und seinen verwandten Lebensräumen. Das Gebiet soll für alle frei zugänglich und nachhaltig nutzbar sein. In Verbindung mit den bereits bestehenden Naturschutzgebieten um das Kraftwerk entsteht ein bedeutender Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Gleichzeitig entsteht ein wunderbares Naherholungsgebiet für die lokale Bevölkerung.
Das Projekt hat das Potenzial Rheinfelden in den vier Bereichen Naturschutz, Lebensqualität, Tourismus und Raumplanung substanziell voranzubringen und geniesst breite Unterstützung durch Parteien und Umweltverbände.
Die Gemeinde Rheinfelden besitzt mit der Kiesgrube Chleigrüt ein ca. 11 ha grosses Stücknatur. Ab 2022 ist die Wiederauffüllung abgeschlossen. Aus historischen Gründen ist das Chleigrüt in die Bauzone eingeteilt. Das Chleigrüt liegt mitten im Wald und mitten in der letzten unverbauten Landschaft zwischen Rheinfelden und Möhlin. Die Rheinfelder Bevölkerung hat eine industrielle und gewerbliche Nutzung deshalb mehrfach an Gemeindeversammlungen abgelehnt. Damit ist klar, das Gebiet soll auf absehbare Zeit nicht überbaut werden.
Wir schlagen vor, nach der Wiederauffüllung ein Naturschutz und Naturerlebnisgebiet zu schaffen.
Zusammen mit den Lebensräumen rund um das Kraftwerk entsteht ein ca. 60 ha grosses Naturgebiet für seltene Tier- und Pflanzenarten. Ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der bedrohten Flora und Fauna und als Naherholungsgebiet ein entscheidendes Element für die Lebensqualität in Rheinfelden und Möhlin.
Eine Vielzahl von Teichen und Biotopen aller Art sollen angelegt werden. Das Gebiet ist zum grossen Teil frei zugänglich. Kinder können zwischen den Kieshügeln und Teichen graben, spielen und entdecken.
Es entsteht ein exzellentes Naherholungsgebiet für die lokale Bevölkerung. Nur wenigen Minuten zu Fuss von der Rheinfelder Altstadt und Zentrum Möhlin kann Natur von höchster Qualität erlebt werden. Das ist Lebensqualität für die lokale Bevölkerung.
Die Gestaltung des Chleigrüt orientiert sich an einem weitgehend trocken gefallenen Flussbett. Eine kiesige, felsige Landschaft, zerfurcht durch Flussarme. Steile Uferabbruchkanten wechseln mit Restwasserteiche und kiesigen offenen Flächen. Der Rhein schuf ursprünglich durch Geschiebe und wechselnde Wasserstände solche vielfältigen Pionierstandorte. Diese sind durch Flusskorrekturen und Kraftwerke aber sehr selten geworden. Viele der zugehörigen Tier- und Pflanzenarten sind stark vom Aussterben bedroht. Im Naturgebiet Chleigrüt werden solche Lebensräume wieder entstehen.
Am Standort entsteht ein vollständiges und zusammenhängendes Ensemble aller mit dem Thema Fluss einhergehenden
Lebensraumtypen. Art und Grösse des gesamten Gebiets ermöglicht einen aussergewöhnlichen Beitrag zum Schutz der Biodiversität.
Beispiel Flussregenpfeifer, dieser etwa amselgrosse Vogel ist ein typischer Bewohner von Kies und Sandbänken. Heute steht er kurz vor dem Aussterben. Kaum mehr als 100 Brutpaare leben noch in der Schweiz. In der Vergangenheit tauchte er immer wieder in Rheinfelden und Möhlin auf. Das Chleigrüt könnte ein sehr guter Lebensraum für diesen äusserst seltenen Vogel sein.
Ein thematisches Naturgebiet dieser Grössenordnung ist ein Magnet für interessierte Fachleute und kann zu Bildungszwecken genutzt werden.
Über ein Informationssystem (z.B. Smartphone App) kann Wissenswertes zu verschiedenen Themen zielgruppengerecht vermittelt werden.
Das Gebiet wird der Bevölkerung nicht entzogen. Es ist frei zugänglich. Es können Führungen angeboten werden. z.B. für Schulen, Firmen, Gäste der nahe gelegenen Reha-Klinik und Fachorganisationen.
Ein kleiner Pavillon könnte als Besucherzentrum dienen. Kindergärten und Schulen können diesen als externes Schulzimmer für Natur- und Projektwochen nutzen. Solche ausserschulische Lernorte sind ein wichtiger Bestandteil im Lehrplan 21 und eine weiteres Element, das Rheinfelden als Wohnort für Familien attraktiv macht.
Auch ein kleiner Wildkräuterpark als einfache Variante eines botanischen Gartens ist in einer Ecke des Gebiets angedacht.